Montag, 15. September 2008

Back in Europe und Aufstieg in ein neues Level

So.. nun hat mich Europa wieder :) Gestern Abend/heute Nacht um halb eins habe ich endlich wieder das Wohnheim erreicht und kann nur sagen: Das Wochenende war interessant, aber extrem anstrengend!
Donnerstag Abend bin ich bin mit ein paar Mädchen losgegangen (Tapas und co.) und Freitag ging es dann um eins Richtung Marokko. Vorher musste ich mich noch von Sonia verabschieden, was doch in ein paar Tränchen geendet hat. Ich werde sie sehr vermissen, jetzt ist es hier sehr ruhig geworden und auch ein bisschen langweilig. Wir waren schon so weit, dass wir die gleichen Sachen zur selben Zeit gesagt haben oder uns ganz nichts mehr sagen mussten um uns zu verständigen und verstehen. Jedenfalls ging es von Granada erstmal nach Malaga (dort haben wir noch andere Studenten bzw. Mitreisende aufgelesen), dann nach Algeciras und dann mit dem Schiff nach Ceuta. Dort ging es dann mit dem Bus wieder weiter nach Tetouan, wo sich unser Hotel befand. Ich war sehr überrascht, als ich das Zimmer gesehen habe, super schön mit sehr großen Betten und einer wunderbar harten Matratze, nein ehrlich, es war wirklich schön. Wir haben dann noch schnell gegessen und dann ab ins Bett.
Am nächsten morgen hieß es dann früh aufstehen und ab in die Stadt. Dort waren wir dann in der alten Medina und sind über die Märkte und Basare gelaufen. Aber es ist schon ein krasser Unterschied zu unserem Lebensstandart und unserer Lebensweise. Alles wirkt sehr ärmlich auch wenn das Warenangebot sehr groß war. Aber was den Geruch betrifft, so muss es im Mittelalter gerochen haben. Der Gestank von Fisch und Fleisch (in der Sonne!), Hühnern und Gemüse/Obst vermischt mit den Ausdünstungen der Menschen war schon heftig...
Wir haben dann noch ein Wohnhaus uns angesehen (allerdings denke ich, dass es eher zur Oberschicht gehört), mussten zur einer Verkaufsveranstaltung für Teppiche und dann ging es zum Mittagessen, welches in einer Taijine serviert wurde, einer Art Tontopf in dem die glaube ich, alles zubereiten.
Danach ging es dann nach Tanger wo wir dann auch freie Zeit für den Basar hatten. Alles in allem in Tanger sehr westlich (klar bei der Geschichte) aber auch sehr runtergekommen und auch nicht besonders schön (Platenbauten etc).
Als ich gegen halb zehn abends in meinem Bett lag habe ich wahrscheinlich nicht mal 5 Sekunden gebraucht um einzuschlafen , so fertig war ich.
Am nächsten Morgen mussten wir um 5.00h aufstehen, da wir zeitig nach Chefchauen wollten. Ein sehr idyllisches kleines Dorf in den Bergen, in dem alle Häuser blau angestrichen sind. Dort haben wir dann den Vormittag verbracht, bis es dann nach Ceuta ging, wo wir dann den Heimweg angetreten haben. In Granada ist dann natürlich auch der letzte Bus in meine Richtung weggewesen, so dass ich die olle Strecke zwischen Palacio de Congressos und Wohnheim laufen durfte, was gut und gerne ne halbe Stunde gedauert hat. Wie gut, dass ich keinen Koffer sonder den Rucksack von Per hatte, ich glaube ich wäre mindestens zweimal auf der Strecke ausgeflippt, die Straßen auf meinem Weg in Granada sind nämlich nicht mit großen Gehwegplatten gepflastert sondern meistens mit kleinen Steinen, sehr dekorativ aber unpraktisch.
Heute war ich dann wieder normal und müde in der Schule und ab der zweiten Einheit durfte ich dann endlich das Niveau wechseln, da meine alte Klasse erst mit B2 jetzt angefangen hat und ich aber schon viel weiter war. Oller Test am Anfang. Nur weil ich so verpeilt war haben die mich noch mal ins B1 gesteckt. Naja, meine neue Klasse ist ganz ok, der Unterricht ist sehr anspruchsvoll. Außer mir sind da noch zwei Amerikaner (also kanns ja nicht so schwer werden), eine Engländerin (pensioniert, ehemals Dozentin für Amerikanische Literatur), ein Türke/Holländer und ein Marokkaner. Wollen wir mal sehen was die restlichen Tage bringen. Ich habe übrigens noch nicht sonderlich Lust nach Deutschland zurück zu fliegen. Hier in Granada fühlt man sich nach ein paar Tagen schon sehr zu hause, als ob man hier schon seit Jahren leben würde, aber die Zeit vergeht wie im Fluge, leider.
Ich war übrigens sehr froh, als ich wieder in Europa war, es ist doch sehr befremdlich, wenn man auf einmal mit einer komplett anderen Welt konfrontiert wird und das erste mal auf wirkliche Armut trifft. Damit meine ich aber allein die materielle, denn ansich wirkten die Menschen sehr glücklich mit ihrem Leben was mich dazu anregt über unser Leben zu philosophieren. Ich denke es ist gut, dass man sieht, dass andere Menschen mit viel weniger leben können und trotzdem glücklich sind. Wir haben das Glück in einem Land zu leben, in dem wir im nächsten Supermarkt einkaufen gehen können, haben fließend Wasser, das man trinken kann und Fernsehen und Internet. Ich bin ganz froh darüber, dass ich all dieses nutzen kann, nur manchmal muss man auch gezeigt bekommen, dass man ein schönes Leben hat und sich nicht immer über alles beschweren ;)
Naja, ich will jetzt mit der schweren Kost aufhören und mich in Richtung Zimmer bewegen (bin gerade im Aufenthaltsraum), da mir Jonathan und Riad auf die Nerven gehen (ihr Lieblingsthema ist Sonia und wie sehr sie sie vermissen etc... Ja, ich habs ja verstanden!)
Ok, bis bald :D

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